Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen;
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.
(1804 - 1875)
Deutscher Dichter
Der Garten trauert
Der Garten trauert,
Kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
Still seinem Ende entgegen.
Golden tropft Blatt um Blatt
Nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
In den sterbenden Gartentraum.
Lange noch bei den Rosen
Bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.
Langsam tut er die (großen)
Müdgewordnen Augen zu.
Hermann Hesse (1877-1962)
Dieses wunderschöne Gedicht wurde von Richard Strauss vertont unter dem Zyklus "Vier letzte Lieder". Er hat es einfach September genannt. Zwei weitere Gedichte von Hermann Hesse - Frühling u. Beim Schlafengehen - sowie - Im Abendrot - von Joseph von Eichendorf bilden diesen wunderschönen Musikreigen.
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